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Darum sollten die Ziele der digitalen Transformation und der nachhaltigen Produktion aufeinander abgestimmt werden

Digitale Transformation und nachhaltige Fertigungstechnologien sollten nicht als zwei gegensätzliche Kräfte, sondern als Schlüssel angesehen werden, um den Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit zu beschleunigen.

Die digitale und nachhaltige Transformation ist für Unternehmen zunehmend entscheidend, um relevant und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die digitale Transformation hat in den vergangenen zehn Jahren die Diskussionen in den Vorstandsetagen dominiert. Heute haben die meisten Unternehmen entweder eine digitale Strategie oder arbeiten an einer solchen. Viele wurden durch die Pandemie zum Handeln gezwungen, was dazu führte, dass Unternehmen ihre digitalen Investitionen rasch beschleunigten.

Die nachhaltige Transformation hat einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Wie die Einführung von Technologien ist auch die Nachhaltigkeit nichts Neues, doch sie hat sich schnell von einer Randerscheinung zu einem zentralen Schwerpunkt entwickelt. Treiber dieses Wandels sind ein stärkeres Umweltbewusstsein, neue Reporting-Vorschriften und ein Umdenken der Verbraucher.

Viele sehen das Jahr 2018 als Katalysator für nachhaltige Maßnahmen. Schließlich erlangte in diesem Jahr Greta Thunberg Bekanntheit, während es eine starke öffentliche Reaktion auf die Dokumentarserie Blue Planet II gab und das Collins Dictionary den Begriff „Einweg“ zum Wort des Jahres kürte.

Besonders bedeutsam war im selben Jahr die Veröffentlichung des Sonderberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPPC) Special Report on Global Warming über die globale Erwärmung um 1,5 °C. In diesem wurden die ökologischen und wirtschaftlichen Folgen eines Temperaturanstiegs um 1,5 °C im Vergleich zur Vorindustrialisierung aufgezeigt.

Da die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung bei vielen Unternehmen oberste Priorität haben, müssen sie zwei große Transformationen parallel bewältigen. Doch obwohl diese beiden Punkte inzwischen regelmäßig auf Vorstandsebene diskutiert werden, zeigen Studien, dass nur wenige Unternehmen diese beiden Themen gleichzeitig angehen.

Noch besorgniserregender ist, dass weniger als die Hälfte der digitalen Führungskräfte (CIOs, CTOs, IT-Leiter) glauben, dass die Technologie eine große Rolle bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit spielt. Ein Viertel geht sogar davon aus, dass sie wenig bis gar keine Rolle spielt (Quelle: 2022 Digital Leadership Report, Nash Squared).

Wenn Unternehmen die beiden Themen jedoch separat voneinander angehen, entgehen ihnen die Vorteile, die sich aus deren Kombination ergeben – Vorteile, die den Fortschritt von Anfang an beschleunigen und skalieren können. 

Datengesteuerte Nachhaltigkeit in der Produktion 

Dank der Fortschritte im Bereich der Digitalisierung, der Konnektivität und der Rechenleistung haben Hersteller heute Zugang zu mehr Informationen als je zuvor. Eine typische Fabrik erzeugt täglich etwa 1 TB (1.000 GB) an Produktionsdaten. Allerdings werden weniger als 1 % davon analysiert und genutzt.

Das Bewusstsein dafür wächst, dass es nicht ausreicht, Daten einfach nur zu sammeln. Stattdessen nutzen erfolgreiche Unternehmen ihre Daten, um ihre betriebliche und finanzielle Leistung zu verbessern. Diese Veränderung bildet die Grundlage nahezu aller digitalen Transformationsstrategien.

Zusätzlich investieren Hersteller vermehrt in digitale Werkzeuge wie Datenanalysen, künstliche Intelligenz, Cloud-Computing und virtuelle Modelle. Dadurch steigern sie ihre Effizienz, senken ihre Kosten und reduzieren ihren Energieverbrauch.

Weitere positive Auswirkungen sind optimierte und vereinfachte Workflows, eine reduzierte Lagerhaltung, eine optimierte Material- und Ressourcennutzung, eine verbesserte Betriebszeit und Langlebigkeit von Anlagen sowie eine präzisere Bedarfsplanung.

Obwohl all diese Maßnahmen die Umweltleistung verbessern, reichen sie allein nicht aus, um ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele im Fertigungsbereich zu erreichen. Dazu müssen Hersteller Daten und digitale Werkzeuge in den Mittelpunkt ihrer Strategien zur nachhaltigen Transformation stellen.

Der uneingeschränkte Zugang zu Echtzeit- und historischen Daten ermöglicht es Unternehmen, ihre Umweltauswirkungen besser zu messen, zu analysieren und zu verstehen, Richtwerte festzulegen, Fortschritte anhand realistischer Ziele zu verfolgen und künftige Maßnahmen zu planen.

Einblicke wie diese ermöglichen es Unternehmen, nachhaltige Praktiken zu definieren, zu priorisieren, zu planen und zu optimieren. Sie stellen sicher, dass Umweltaspekte zu einem Leitprinzip bei Entscheidungen werden und nicht nur eine Randnotiz bleiben.

Das volle Potenzial eines datengesteuerten Ansatzes für Nachhaltigkeit wird jedoch erst jetzt erkannt, da Unternehmen beginnen, ihren Umwelteinfluss über die Werkstore hinaus zu bewerten.

So kann Technologie Ihnen dabei helfen, Ihre Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen

Hersteller sind stets auf der Suche nach Wachstumsmöglichkeiten – viele sehen aktuell die digitale Technologie und Nachhaltigkeit als zwei der größten Wachstumschancen an. Investoren, Kunden und Aufsichtsbehörden erwarten Maßnahmen gegen den Klimawandel, weshalb es entscheidend ist, Nachhaltigkeit zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensphilosophie zu machen.

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Nachhaltiges Supply-Chain-Management 

Die Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Lieferkette ist für Unternehmen die anspruchsvollste Herausforderung im Bereich der Nachhaltigkeit. Hier kommen die sogenannten Scope 3-Emissionen ins Spiel. Diese beziehen sich auf die indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette eines Herstellers entstehen. Dazu gehören Emissionen, die bei der Rohstoffgewinnung, der Verarbeitung und dem Transport sowie End-of-Life-Prozessen wie dem Recycling oder der Verbrennung entstehen.

Da Scope 3-Emissionen in der Regel mehr als 70 % des CO₂-Fußabdrucks eines Unternehmens ausmachen, muss sich jedes Fertigungsunternehmen, das es mit der Nachhaltigkeit ernst meint, zwangsläufig mit ihnen befassen. Aufgrund ihres Umfangs und ihrer Komplexität sind sie jedoch nur schwer zu erfassen und zu reduzieren. Die Komplexität und Vielfalt globaler, industrieller Lieferketten erschweren dies für Hersteller zusätzlich.

Führende Unternehmen, die ihre Scope-3-Emissionen messen, berichten und reduzieren, darunter AstraZeneca, Ford, General Mills, Ikea und Unilever, betonen allesamt die zentrale Rolle von Daten und digitalen Technologien.

Durch Datenerfassung und -analyse erhalten Hersteller ein genaues und vollständiges Bild ihrer Kohlenstoffemissionen, indem zuvor verborgene Daten sichtbar gemacht, Datensilos in der gesamten Wertschöpfungskette eliminiert, Informationen konsolidiert und Prozesse optimiert und vereinfacht werden.

  • AstraZeneca arbeitet eng mit seinen wichtigsten Zulieferern zusammen, um den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu unterstützen. Die Entwicklung einer gemeinsamen Datenplattform ermöglicht es Zulieferern nicht nur, Daten für das Scope 3-Programm von AstraZeneca einzureichen, sondern sie kann auch von den Kunden der Zulieferer genutzt werden. Der Biopharmariese verwendet diese Daten auch, um maßgeschneiderte Nachhaltigkeitspläne für seine Zulieferer zu erstellen und bewährte Verfahren mit ihnen zu teilen.
  • Bridgestone hat eine ganzheitliche Datenplattform namens CAPPA (Collaborative Advanced Powerful Platform for Analytics) entwickelt, mit der wichtige Einblicke in Betriebsabläufe gewonnen und fundierte Entscheidungen über aktuelle und zukünftige Strategien getroffen werden können. CAPPA dient als zentrale Anlaufstelle für die Entscheidungsfindung und sorgt so für Verbesserungen in vielen Bereichen – von der Bedarfsprognose über den Energieverbrauch bis hin zum CO₂-Reporting.
  • BP kombiniert Digital Twins (Digitale Zwillinge) seiner komplexen globalen Anlagen mit künstlicher Intelligenz, um Chancen zur Optimierung und Kohlenstoffreduzierung zu identifizieren. Technologien wie diese sind für das Unternehmen die einzige Möglichkeit, die mehr als 50 Milliarden Datenpunkte zu verwalten, die es wöchentlich von seinen weltweiten Betriebsanlagen erhält. Durch den Einsatz von Digital Twins zur Auswertung bisheriger Daten und zur Vorhersage zukünftiger Daten schätzt BP, dass es seine CO₂-Emissionen jährlich um etwa 500.000 Tonnen reduzieren kann.

Doch nicht nur Daten werden vereinheitlicht. Die digitale Vernetzung von Anlagen, Mitarbeitern, Zulieferern, Kunden und anderen wichtigen Partnern ermöglicht eine klarere Gesamtübersicht über Lieferketten und alle mit ihnen verbundenen Prozesse. Sie verbessert auch die Zusammenarbeit, die Kommunikation, das Verantwortungsbewusstsein und das Reporting.

  • L’Oréal ist für 35 internationale Marken verantwortlich und beschäftigt mehr als 85.000 Mitarbeiter weltweit. Um an der Spitze der Beauty-Trends zu bleiben, müssen alle Mitarbeiter ihre einzigartigen Perspektiven und Erkenntnisse über verschiedene Zeitzonen und Geschäftsbereiche hinweg teilen können. In der Ära des hybriden Arbeitens bedeutet dies, Mitarbeitern die nötigen Plattformen und Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, damit sie von überall aus kommunizieren und ihr Wissen miteinander teilen können.

Darüber hinaus kann die Kombination dieser Tools mit modernster Augmented Technology Unternehmen dabei helfen, ihre Umweltverpflichtungen zu erfüllen. L'Oréal zum Beispiel nutzt Microsoft HoloLens mit Microsoft Teams, um Verpackungskomponenten aus der Ferne zu überprüfen und Probleme vor Ort zu beheben. „Es liegt auf der Hand, dass Reisen auf die andere Seite des Planeten für zweistündige Meetings alles andere als nachhaltig sind. Der Einsatz hochmoderner Technologien wird uns dabei helfen, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen“, sagt Martin Motte, Global Quality, Environment, Health and Safety Director bei L'Oréal.

Beschleunigen Sie jetzt den Fortschritt Ihrer nachhaltigen Produktion 

Die digitale und nachhaltige Transformation überschneiden sich in vielen Bereichen, darunter 

  • die Innovation von Geschäftsmodellen,
  • die Entwicklung neuer Produkte,
  • das Fördern von Mitarbeitern und deren Qualifikationen,
  • Finanzen und Investitionsbedingungen,
  • die kontinuierliche Optimierung von Prozessen,
  • betriebliche Effizienz und
  • zukünftiges Wachstum.

Ein Teil der Verpflichtung Großbritanniens, bis 2050 alle Treibhausgasemissionen im Vergleich zu den Werten von 1990 auf Netto-Null zu bringen, beinhaltet eine Reduzierung der Emissionen um mindestens zwei Drittel bis 2030. Das bedeutet, dass Hersteller weniger als sieben Jahre Zeit haben, um mit weniger Ressourcen mehr zu produzieren und gleichzeitig deutlich weniger schädliche Emissionen auszustoßen.

Um diese Ziele erfolgreich zu erreichen, müssen Unternehmen ihre digitalen und nachhaltigen Ziele aufeinander abstimmen, das Potenzial der Technologie nutzen und eine datengestützte Unternehmenskultur einführen. Als Gegenleistung werden Hersteller nicht nur in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen nachhaltiger, sondern auch resilienter, relevanter, produktiver und profitabler, was auch zu einer besseren Mitarbeiterbindung und -rekrutierung führt.

Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf

Setzen Sie auf das Potenzial der digitalen und nachhaltigen Transformation und gestalten Sie eine erfolgreiche und entwicklungsfähige Zukunft für Ihr Unternehmen. Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Ziele zu erreichen und eine grüne Zukunft zu gestalten. Kontaktieren Sie uns jetzt und lassen Sie uns gemeinsam die Weichen für Ihren Erfolg stellen!

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